Der Seitensprung: Felix Wankels SL

Felix Wankels Wunsch, einen Mercedes C 111 zu besitzen ging nie in Erfüllung. Also musste er zur Selbsthilfe greifen, um den von Daimler-Benz für den C 111 entwickelten Vierscheibenmotor selbst zu erleben. Ein serienmässiger 350 SL wurde angeschafft, DB lieferte den begehrten Motor, in Einzelteilen und unvollständig. Jetzt stand das Wankel-Forschungsinstitut in Lindau vor der Aufgabe, daraus ein fahrbereites Auto zu machen. Ab Sommer 1972 konnte sich Felix Wankel dann am schnellsten SL aller Zeiten erfreuen. Das Fahrzeug wurde jedoch wenig benutzt und kam auf eine sehr geringe km-Leistung.

slmot1.gif

Links der Vierscheibenmotor im 350 SL mit abgenommenem Luftfilter. Zwei Kühlerventilatoren und ein zusätzlicher Ölkühler sorgen für betriebsgerechte Temperaturen.

Der Motor wiegt nur 180 kg und ist 60 kg leichter als der serienmässige
3,5 Liter Achtzylinder mit geringerer Leistung.

 

Einige technische Daten:

Motorleistung 320 PS bei 6500 U/min, Kammervolumen 600 ccm, Bosch-Benzineinspritzung, modifizierte Auspuffanlage des 300 SEL 6.3, Beschleunigung 0-100 km/h in 6,9 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 240 km/h

slwankel3.gif

Die äusseren Unterscheidungsmerkmale zum Serien-350 SL sind gering: Der Ölkühler unter der Stosstange, die Wankel-Embleme an Front- und Heckhauben, aber die hohe Motorleistung zeigt die Grenzen des SL-Fahrwerks.

6/97